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Haus Bellomont

Drama, GB 2000, 135 Min.

"Akte X"-Star Gillian Anderson brilliert als selbstbewusste Lily, die an Missgunst und Standesregeln zerbricht. Und die Wahrheit ...

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Fernsehen ist ungesund für die Kinokarriere. Bricht "Akte X"-Star Gillian Anderson als aufmüpfige Society-Lady den Fluch der Serie?
Es gibt irgendwo da draußen Menschen, die noch nie "Akte X" geguckt haben. Terence Davies gehört dazu. Der britische Filmemacher ("Die Neon-Bibel") kannte deshalb auch Gillian Anderson alias Scully nicht, als er sie für die Edith-Wharton-Adaption "Haus Bellomont" engagierte. Gut so. Ob er sie sonst genommen hätte? Zwar behauptet Davies' Produzentin Olivia Stewart, nur Hollywood-Insider könnten begreifen, weshalb bestimmte Schauspieler in oder out sind. Fakt ist jedoch, dass Serienhelden selten aus ihrer TV-Rolle ausbrechen dürfen.

Gillian Anderson müsste dies dank ihrer glänzenden Darstellung definitiv gelingen: Abwechselnd mutig, kleinlaut, aufbrausend, erniedrigt, aber stets ihrem inneren Kompass gehorchend, bietet sie anno 1900 als Prä-Feministin Lily Bart der gefühlskalten New Yorker Society die Stirn und geht daran zu Grunde.

Davies bauscht die stille Tragödie einer selbstbewussten Frau nicht zur Ausstattungsorgie à la James Ivory auf. Er spielt trotz aller Sorgfalt mit kleinem Orchester, das Zwischentöne zulässt. Und die Wahrheit darüber, was Gillian Anderson so faszinierend macht, ist nicht irgendwo da draußen: Ein Blick von ihr sagt mehr als tausend Worte. Auch jenseits von "Akte X".

Wertung:
Humor: 1 - Anspruch: 2 - Action: 0 - Spannung: 2 - Erotik: 1

ENDE

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