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Haus Bellomont
Filme der Woche vom 13.09. - 19.09.01

Obskure Dekadenz: Haus Bellomont

Gillian Anderson kennt man eigentlich nur im hochgeschlossenen tiefblauen Anzug als Dana Scully in den "X-Files". Trotz dieser eher geschlechtslosen Darstellung hat es die Mimin auf diese Art zum Status einer der begehrtesten Frauen der Welt geschafft. Jetzt tritt sie den Weg auf die große Leinwand an und begeistert mit ihrer ambivalenten Darstellung der Lily Bart aus Edith Whartons Roman "The House Of Mirth", die an der Missgunst und den Standesregeln des frühen 20. Jahrhunderts zerbricht. Regisseur Terence Davies inszeniert seinen Film als ein Gesellschaftsporträt mit überaus aktuellen Bezügen. So seziert er den Egoismus einer Gesellschaft, in der nur materielle Werte zählen. Und damit schafft er den Sprung in die Gegenwart, denn "Haus Bellomont" ist eine universelle Geschichte, die mit der Maxime "Geld regiert die Welt" ihre Gültigkeit nicht verloren hat. Lilly Bart gehört zur New Yorker Oberschicht, ihr fehlt allerdings die finanzielle Sicherheit, um das mondäne Leben weiter zu führen. Daher muss sie schnellstens heiraten. Aber sie träumt von der großen Liebe mit Anwalt Lawrence Selden (Eric Stoltz) und verpasst dadurch alle Heiratschancen. Als ihr eine Affäre mit einem verheirateten Mann angedichtet wird und ihre wohlhabende Tante ihr nur 10.000 Dollar vermacht, findet sie sich in tiefster Armut wieder. Die Möglichkeit, sich ihre gesellschaftliche Position durch Erpressung zurückzuerobern, vergibt sie, um den Ruf ihres geliebten Mannes nicht zu ruinieren. Aus Liebe ruiniert sie lieber sich selbst. Davies' Blick auf die dekadent vor sich hin vegetierende Gesellschaft ist von einem fast satirisch anmutenden Erzählstil geprägt. Die um sich selbst kreisende Gruppe von Menschen, die sich Gefühle kauft und Nabelschau betreibt, ergibt sich in lächerlichen Ritualen und erhebt eine überflüssige Etikette zum Dogma. Letztlich muss Lilys Widerstand also in einer Tragödie enden. Die feine Gesellschaft stellt sich als alles verschlingendes Monster aus Bigotterie heraus und Lily geht an dieser Verlogenheit zu Grunde. Davies serviert das alles nicht als konventionellen Kostümfilm, sondern gibt dem Zerfall einer niedergehenden Epoche ein entlarvendes Bild. Es sind besonders die Härte seiner Geschichte und ihr demaskierender Effekt, die sein Psychogramm einer Frau so intelligent unterhaltsam machen. Neben der herausragenden Gillian Anderson kann Davies dabei noch auf überzeugende Darstellungen von Dan Aykroyd, Eric Stoltz und Laura Linney vertrauen. Start: Start kurzfristig verschoben

Verleih: Kinowelt Filmverleih

ENDE

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