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Haus Bellomont
(House of Mirth, Großbritannien 2000)
Darsteller: Gillian Anderson, Dan Aykroyd
Regie: Terence Davies
FSK: Unbekannt
Genre: Drama

New York, 1905. Der adretten Lily Bart (Gillian Anderson) fehlt einzig und allein das nötige Kleingeld, um zur gehobenen Gesellschaft dazuzugehören. Aus diesem Grund macht sie sich auf die Suche nach einem betuchteren Gatten, obwohl ihr Herz eigentlich dem charmanten Anwalt Lawrence Selden (Eric Stoltz) gehört. Doch die Umstände entwickeln sich völlig anders: Lily lässt sich während ihrer Suche auf eine gewagte finanzielle Spekulation ein, die ihre Schulden weiter vergrößert und wird fälschlicherweise der Affäre mit einem verheirateten Mann bezichtigt. Statt sich in der Gesellschaft zu etablieren, wird sie aus ihr verstoßen. Als sie pikante Briefe in ihren Besitz bringt, die ihre Unschuld beweisen, dafür aber Lawrence Selden diskreditieren würden, gibt es für Lily nur noch einen Ausweg...

Neben der britischen Schriftstellerin Jane Austen (1175-1817) gehörte die Amerikanerin Edith Wharton (1862-1937) zu den großen Autorinnen des vorletzten Jahrhunderts, die sich in ihren Werken kritisch und unbarmherzig mit der Rolle der Frau beschäftigten. "Das Haus der Freude", so der deutsche Buchtitel von "Haus Bellomont", beschreibt das Leben einer Frau, für die Schönheit und Vermögen der Dreh- und Angelpunkt des Lebens sind. Von dieser zeitlosen Thematik angetan, die in unserer heutigen Gesellschaft aktueller scheint denn je, schuf der englische Regisseur Terence Davies für ein Minibudget von 10 Mio. US-Dollar ein beklemmendes Drama über Liebe und Käuflichkeit in einer gefühlskalten Welt. Auch wenn die von "Akte X"-Star Gillian Anderson verkörperte Rolle der Lily Bart bei so manchem Zuschauer eher Genugtuung als Mitleid auslösen wird und das Drama eher kostümiertes Hörspiel denn visualisierte Literatur bietet, werden Liebhaber ruhiger Filmkunst ihre Freude haben. Oliver Zimmermann

ENDE

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