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Die verborgene Leidenschaft der Lily Bart

Ein Film von Terence Davies

"Die Geschichte von HAUS BELLOMONT ist von beklemmender Aktualität, eine bittere Satire. Es geht ausschlIeßlich darum, wie man aussieht, wie viel Geld man hat und es geht um Käuflichkeit - wie könnte man unsere heutige Gesellschaft treffender beschrieben?

Am Ende des vorherigen Jahrhunderts sah es einfach nur anders aus.
Aber nichts hat sich geändert.
In dieser zeitlosen Wahrheit liegt die Kraft der Geschichte."

Besetzung
Lily Bart GILLIAN ANDERSON
Lawrence Selden ERIC STOLTZ
Gus Trenor DAN AYKROYD
Bertha Dorset LAURA LINNEY
Carry Fisher ELIZABETH McGOVERN
Sim Rosedale ANTHONY LaPAGLIA
George Dorset TERRY KINNEY
Mrs. Peniston ELEANOR BROM

Stab
Regie und Drehbuch TERENCE DAVIES
nach dem Roman von EDITH WHARTON
Produzentin OLIVIA STEWART
Ausführender BOB LAST
Produzenten PIPPA CROSS
Koproduzent ALAN J. WANDS
Casting BILLY HOPKINS, SUZANNE SMITH, KERRY BARDEN
Musikalische Leitung ADRIAN JOHNSTON
Haare & Maske JAN HARRISON SHELL
Kamera REMI ADEFARASIN, B.S.C.
Schnitt MICHAEL PARKER
Kostüme MONICA HOWE
Ausstattung DON TAYLOR

"Wie öde und banal diese Leute waren."
(Edith Wharton, Das Haus der Freude, Reclam 1988, S. 77)

New York, 1905. Die schöne, nicht mehr ganz junge Lily Bart (Gillian Anderson) leidet an einem unverzeihlichen gesellschaftlichen Makel: sie ist nicht vermögend.
Ihre einzige Chance, diesen Makel zu beseitigen, liegt darin, sich einen wohlhabenden Mann zu suchen. Unglücklicherweise hat der angesehene und geheimnisvolle Anwalt Lawrence Selden (Eric Stoltz) bereits ihr Herz gestohlen. Doch die beiden können niemals die geheimen Leidenschaften ausleben, die sich hinter ihrem ironischen und humorvollen Schlagabtausch verbergen, denn Selden ist nicht reich genug.
Deswegen muss er im Hintergrund bleiben und der Frau, die er begehrt, bei der Suche nach einem Ehemann zusehen, den sie niemals lieben wird.
In ihrer Schönheit und mit ihrem Charme wird Lily so lange von der New Yorker Gesellschaft akzeptiert, wie sie am abendlichen Spieltisch bei den Einsätzen mithalten und für sich aufkommen kann. Als ihr die Spielschulden über den Kopf wachsen, wendet sie sich an Gus Trenor (Dan Aykroyd), den Mann ihrer besten Freundin. Er gibt vor, ihr Kapital zu betreuen und macht sie glauben, dass das Geld, das er ihr gibt, ihre Zinsen sind. Doch bald erfährt sie, dass er ihr einfach nur Geld gibt und dafür erotische Zuwendungen von ihr erwartet. Empört weist Lily Trenors Annäherungsversuche zurück und steht vor dem finanziellen Bankrott. So wird sie zum Opfer der skrupellosen Bertha Dorset (Laura Linney), die ihre Situation ausnutzt, sie zur Gesellschaftsdame degradiert und immer wieder demütigt.
Berthas böses Spiel geht sehr weit: Um ihre, durch eine ihrer Affären gefährdete, Ehe zu retten, behauptet sie, Lily habe eine ehebrecherische Beziehung zu ihrem Mann George (Terry Kinney). Die Gesellschaft wendet sich von Lily ab.
George bittet Lily, die Wahrheit über Bertha zu sagen, um sich selbst zu retten. Der Druck auf Lily nimmt zu, als der freundliche Neureiche Sim Rosedale (Anthony LaPaglia) Lily ein Angebot unterbreitet: Wenn sie ihren guten Ruf wiederherstellt, wird er sie heiraten und ihr die finanzielle Sicherheit geben, die sie benötigt. Lily hat tatsächlich die Macht, Bertha zu vernichten. Sie ist im Besitz von Liebesbriefen, die die verheiratete Bertha einem anderen Mann geschrieben hat.
Allerdings handelt es sich bei dem Adressaten um ... Lawrence Selden. Lily steckt in einem Dilemma, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint: Soll sie sich selbst retten, in dem sie den Ruf des Mannes, den sie liebt, zerstört?
Hin- und hergerissen zwischen Liebe und Verrat entschließt sie sich, ein Opfer zu bringen...

Von Sehnsucht, Leidenschaft und emotionaler Unerbittlichkeit
Beide haben sich mit der Unbarmherzigkeit gesellschaftlicher Normen und der Stellung der Frau in einer von Männern kontrollierten Umgebung auseinandergesetzt: die britische Schriftstellerin Jane Austen (1775 - 1817) und die amerikanische Autorin Edith Wharton (1862 - 1937).
Wenn Regisseur Terence Davies die beiden vergleicht, kommt er zu dem Schluss:
"Bei Edith Wharton sind die Handschuhe ausgezogen und Blut an den Wänden". Tatsächlich war es der universelle und moderne Appeal, der Davies und seine langjährige Mitstreiterin, die Produzentin Olivia Stewart, an Whartons Roman "Das Haus der Freude" (im dt. Kino als HAUS BELLOMONT) faszinierte.

"It's the Obsession with money and with looking beautiful. That's what drew me to The House of Mirth, because it's a savage satire an that. Nothing's changed: we are exactly the saure now. The narcissism and the venality ? that combination seems to me so awful, because it has no humanity. Do we really need to, an the cover of a magazine, Robbie Williams with no clothes on?"
Davies im Daily Telegraph Interview

"Eine universelle Geschichte kann von jederZeitaus verstanden werden," sagt Olivia Stewart. "Es gibt bei HAUS BELLDMDNT viele Parallelen zur modernen Gesellschaft und heutigen Gruppierungen.
Nehmen wir beispielsweise die Besetzungswelt von Hollywood, einem Außenseiter erschließen sich die geheimen Regeln nicht, nach denen bestimmte Schauspieler angesagt oder out sind."

Terence Davies hatte vom ersten Moment an, als er den Roman vor 15 Jahren zum ersten Mal gelesen hatte, von einer Verfilmung geträumt. Dabei war ein strukturelles Moment für ihn von großer Bedeutung, weil ihm der Stoff die Möglichkeit gab, eine starke, lineare Erzählform zu bearbeiten. Schließlich waren seine Filme bis dahin eher assoziativen Gestaltungsprinzipien gefolgt. Stewart: "Terrys Filme handelten von Erinnerungen und der Natur von Erinnerungen, die willkürlich kommen und gehen." Sieben Jahre, nachdem Martin Scorsese mit Zeit der Unschuld (1993) das Werk der amerikanischen Romanautorin Edith Wharton (1862 - 1937) der Vergessenheit entriss, adaptiert der britische Ausnahmeregisseur Terence Davies (Distant Voices, Still Lives; 1988) einen weiteren Wharton-Roman für das Kino: HAUS BELLOMONT. Für Davies ist Wharton eine "Jane Austen ohne Handschuhe und mit Blut an den Wänden". Tatsächlich eint die beiden Schriftstellerinnen der präzise, analytische und kritische Blick auf die Gesellschaft ihrer Zeit. Im Mittelpunkt steht dabei häufig das Schicksal von Frauen. Lily Bart, die Heldin von HAUS BELLOMONT, gehört zu den großen Frauengestalten der amerikanischen Literatur. Ihr Schicksal entfaltet ein berauschendes Panorama gesellschaftlichen Lebens der oberen Zehntausend im New York von 1905. Mit inszenatorischem Aufwand und bestechender visueller Eleganz entwirft Davies das faszinierende Psychogramm einer Frau zwischen Sehnsucht und Abscheu, seziert die Oberflächlichkeit und Sinnleere einer Gesellschaft, die ihre Stärke aus der Skrupellosigkeit zieht, sich um jeden Preis einen sonnigen Platz in der sozialen Hierarchie zu sichern. Die US-Schauspielerin Gillian Anderson ("Akte X") verleiht Lily Bart eine ebenso betörende wie tragische Zwiespältigkeit: Hin- und hergerissen zwischen ihrem Anpassungswillen und der Ablehnung der sogenannten guten New Yorker Gesellschaft scheitert sie letztlich an ihren eigenen moralischen Ansprüchen. Mit HAUS BELLOMONT gelingt Terence Davies ein zeitloses, atemberaubend intensives Porträt einer Frau im Widerspruch.

ENDE

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